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Schloss Gottorf erhält größte Sammlung zur Münz- und Geldgeschichte des Landes

Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf erhält eine wertvolle Münzsammlung. Sie geht zurück auf das ehemalige Kieler Bankhaus Wilhelm Ahlmann, das 1952 aus Anlass seines 100. Jubiläums mit dem Aufbau eines Münzkabinetts begonnen hatte. Als Begründer und Betreuer des Münzkabinettes fungierte Bankdirektor Werner Pfeiffer. 1967 erfolgte die Übernahme des Bankhauses Wilh. Ahlmann durch die Deutsche Bank AG in Frankfurt am Main, die seitdem Eigentümerin der mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Sammlung Ahlmann ist und sie nun als Dauerleihgabe den Landesmuseen überlässt. Heute umfasst die Sammlung mehr als 11.000 Objekte – davon rund 9.200 Münzen und rund 1.900 Banknoten, Notgeldscheine, Medaillen (Kieler Umschlag) und schwedische Kupferplatten.

Dr. Thorsten Sadowsky, Vorstand der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, würdigte heute (27. September 2023) die Sammlung und ihre Bedeutung für die Wissenschaft: „Mit einem solchen Schatz wird die Geschichte der Zahlungsmittel vom Mittelalter bis in die Gegenwart lebendig und es lässt sich unter anderem zeigen, wie diese sich auf den Lebensstil der Menschen und ihre Beziehungen sowie die Entwicklung von Freiheit und Individualisierung ausgewirkt haben.“

„Die Pfeiffersche Münzsammlung aus dem Bankhaus Ahlmann hat ihr Zuhause auf Schloss Gottorf gefunden. Für die Sammlung könnte es keinen besseren Platz geben als diesen Ort der Geschichtsvermittlung. Die Münzen erzählen uns von den weitreichenden Handelsbeziehungen, die für den Norden seit jeher prägend waren. Die Menschen bezahlten damit lebensnotwendige Güter und dies lange bevor es einen modernen Zahlungsverkehr gab, geschweige denn einen digitalen Euro“, sagte Burkhard Baum, verantwortlich für die Unternehmenskunden der Deutschen Bank in Schleswig-Holstein.

In einem Festakt am Abend des 27. September erhalten die Landesmuseen im Beisein des Ministerpräsidenten Daniel Günther diese außergewöhnliche Sammlung als Dauerleihgabe. „Geld war und ist ein Spiegelbild unserer Geschichte und unserer Gesellschaft“, so Daniel Günther. „Deshalb erzählt die Ahlmann Münzsammlung uns viel über unsere Vergangenheit. Gleichzeitig ist sie in einer zunehmend bargeldlosen Zeit ein Fenster in die Zukunft. Ich freue mich sehr, dass die Sammlung an das Landesmuseum Schloss Gottorf übergeben wird. Die Geschichte des Geldes in Schleswig-Holstein bleibt so auch für kommende Generationen zugänglich."

Der Schwerpunkt der Sammlung liegt in Schleswig-Holstein – außer den unterschiedlichen schleswig-holsteinischen Herzogslinien sind die Bistümer Lübeck und Ratzeburg, das Herzogtum Sachsen-Lauenburg sowie die Hansestadt Lübeck vertreten. Aufgrund seiner engen territorialen und politischen Verbindung mit Dänemark sind dänische Münzen ebenfalls gut vertreten. In den umgebenden norddeutschen Raum weisen Münzen der Hansestadt Hamburg sowie des ehemaligen niedersächsischen Reichskreises, der die unterschiedlichsten Territorien und Städte der heutigen Bundesländer Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern umfasst.

Ergänzt wird dieser regionale norddeutsch-dänische Bestand mit einer „Grundsammlung zur deutschen Geldgeschichte“, die mehr als 1.500 Münzen vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit aufweist. Mit diesen Stücken können die schleswig-holsteinischen und dänischen Münzen in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden.

1971 wurde eine spezielle Sammlung von mehr als 500 Münzen des Deutschen Ordens in Preußen aus dem Besitz des Kieler Münzsammlers Emil Waschinski (1872–1971) angekauft. Der aus Westpreußen stammende Waschinski war seit 1919 Studienrat an der Kieler Gelehrtenschule, sein Nachlass befindet sich im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig. 

Von Emil Waschinski erstmals 1960 publiziert wurde ein nach 1685 verborgener Talerschatzfund von Elsdorf, westlich von Rendsburg. Er wurde 1942 auf dem Gelände des Hofs Vordamm vom Hofbesitzer Storm bei Mäharbeiten zufällig gefunden und an die Sammlung Ahlmann in Kiel verkauft. Dieser Hof ist heute abgerissen – die aus dem Jahr 1653 stammende Altenteilerkate konnte jedoch für das Freilichtmuseum Molfsee gerettet werden und bildet mit der Bockwindmühle ein eindrucksvolles Ensemble des Freilichtmuseums. 

Eine ähnliche regionale Zusammensetzung mit einem Schwerpunkt auf Schleswig-Holstein und das Deutsche Reich zeigt die Sammlung der Banknoten. Die weltweit ältesten Banknoten – vom chinesischen Kaiser Hung-Wu 1368 herausgegeben – sind in der Sammlung Ahlmann mit zwei Stücken vertreten. Besonders umfangreich und vielfältig ist der Bestand an Notgeld aus Schleswig-Holstein, Lübeck und Hamburg aus dem Jahr 1923.

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